Science-Fiction-Filme 2016 – Der Rest des Jahres

Batman vs Superman ist angelaufen und gerade dabei, die Hoffnungen von DC-Jüngern ein weiteres Mal zu beflecken. Damit ist einer der am stärksten erwarteten Filme 2016 in die Kinos gerollt und hinterlässt eine gewisse Leere. Star Wars liegt hinter uns, der Streit der DC-Flaggschiffe liegt hinter uns.
Aber steht liegt im Jahre 2016 noch in Sachen Science-Fiction an?
Hier eine kurze Auflistung nach Monaten (nicht nach Tagen, da sich erfahrungsgemäß sowieso das Meiste verschiebt) mitsamt schüchterner Synopsis und, wenn vorhanden, Trailer oder Teaser.


März

The Lobster
Klein und interessant genug, um ihn hier noch mal zu nennen: Ein skurriles Sci-Fi-Filmchen vom Alpen– und Dogtooth-Regisseur Yorgos Lanthimos.
Ein kaum zu erkennender Colin Farrel muss sich verlieben, sonst verwandelt er sich, wie schon sein Bruder, in ein Tier. Warum? So funktioniert das kommerzialisierte Daten in der Zukunft.


10 Cloverfield Lane
Eine der wohl größten Überraschungen in den letzten Monaten war die kurzfristige Ankündigung des Sequels zu J.J. Abrams Cloverfield. So etwas hatte niemand auf dem Radar. Dass sich der Film darüber hinaus auf sehr ungewohntem Terrain zu bewegen scheint, mit John Goodman einen prächtigen Lead-Actor vorzuweisen hat und von allen, die ihn bisher sehen konnten, helle Begeisterung als Quittung bekam, schmälert die Vorfreude auch nicht unbedingt.


April

Midnight Special (Korrektur: Der Starttermin lag bereits im Februar)
Einer der Filme, die dieses Jahr auf der Berlinale liefen, von mir leider verpasst wurden und viel Wohlwollen einheimsten. Es geht um die Beziehung des Vaters Roy zu seinem Sohn, der paranormale Fähigkeiten entwickelt hat. Das Duo muss sich in einer besonderen Art von Road-Movie gegen Behörden und andere Gefahren behaupten.
Familien-SciFi von Jeff Nichols, der bereits mit Mud, Take Shelter und Shotgun Stories überzeugen konnte.

Ratchet & Clank
Das Videospiel-Franchise kommt in die Kinos. Der agile Lombax Ratchet und sein hilfreicher Roboterfreund Clank müssen die Galaxie vor einer Bedrohung retten und bringen gewohnt viel Chaos, Erfindergeist und Familientauglichkeit mit sich. Allzu toll sieht das bisher zu Sehende allerdings nicht aus. Ein Besuch mit Tochter oder Sohn wird sich vermutlich dennoch lohnen.

Paradox
Low-Budget, ABER: Zeitreisen. Eine Handvoll Wissenschaftler schafft es während eines Experiments, einen aus ihren Reihen genau eine Stunde in die Zukunft zu schicken. Was er zu erzählen hat, wenn er zurückkommt, ist alles andere als beruhigend. Zugegeben, es sieht alles andere als toll aus, aber… Zeitreisen!


Mai

Captain America: Civil War
Da das Internet voll ist mit TeamIronMan- und TeamCap-Hashtags ist, kann man sich große Reden hier eigentlich sparen. Stattdessen einfach noch einmal einer der vielen Trailer. Und immerhin darf man schon alleine deshalb gespannt sein, weil der letzte Captain-America-Film einer der besten Produktionen des Marvel-Universums gewesen ist.

X-Men Apocalypse

Selbiges gilt eigentlich auch für die Helden von X-Men. Bryan Singer schickt James McAvoy und seine Mutanten-Zöglinge ins Feld gegen den ältesten, gottähnlichen Mutanten überhaupt. Nach den letzten beiden Filmen X-Men: Erste Entscheidung und X-Men: Zukunft ist Vergangenheit darf man auch ruhig ein bisschen Vorfreude springen lassen.


Juni

High-Rise
Eine J.G.-Ballard-Verfilmung, auf die der Schreiber, der sich in den letzten Monaten noch einmal ausführlich mit David Cronenbergs Crash auseinandersetzen durfte, ganz besonders gespannt ist. Die Geschichte erinnert dabei stark an Snowpiercer, nur eben in vertikal und stationär. Denn der Handlungsort ist ein riesiges Hochhaus in der Zukunft, in dem der Pöbel unten wohnt und die Elite oben residiert. Bis es einen Aufstand gibt.
Das, was es bisher zu sehen gibt, wirkt schlicht atemberaubend und der Cast ist mit Tom Hiddleston und Jeremy Irons an der Spitze reizvoll.

Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows
Die 2014er-Verfilmung von Jonathan Liebesman schrieb die Geschichte der vier wehrhaften Schildkröten so um, dass sie eine Laborzüchtung mittels Mutagen sind. Und damit ja irgendwie Science-Fiction. Nun, im neuen Film geht es gegen Shredder und seine Mutantenschergen, Dieses Mal unter der Regie von Dave Green (Earth to Echo) und immer noch mit Michael Bay als Produzenten. Und nach Letzterem sieht das Ganze auch aus.


`Juli

Star Trek Beyond
Zum ersten Mal nach Star Trek und Star Trek: Into Darkness ist J.J. Abrams nicht mehr auf dem Regiehocker, sondern delegierte diese Aufgabe an Jusin Lin weiter, der bisher vor allem durch die letzten Fast & Furious-Filme aufgefallen ist.
Und bisher, so die einhellige Meinung von so ziemlich allen, sieht man das dem Trailer unzweifelhaft an.

Independence Day 2
Da ist er nun bzw. wird kommen. Und die Prämisse ist gar nicht mal so übel, wie man fürchten könnte. Die Idee, dass sich seit dem ersten Angriff eine alternative Zeitlinie entwickelt hat und die Gesellschaft in Indepencence Day 2 sich mit ihrer Beinahe-Auslöschung im Rücken stark gewandelt hat, ist eine interessante. Auch sind große Teile des ehemaligen Casts wieder mit von der Partie.

Ghostbusters
Erst vor kurzem kam der erste Trailer des Geisterjäger-Sequels raus und hat die Internetgemeinde so sehr in radikale Lager gespalten, wie schon lange keine Filmvorschau mehr. Paul Feig führt vier weibliche Jäger ins Feld, die sich durch ein offenbar  klassisches Ghostbusters-Spektakel schleimen müssen.

Godzilla Resurgence
Zum 31. Mal wird sich Godzilla durch Japan bewegen. Nach dem Erfolg der erfolgreichen US-Version wird sich hier wieder auf klassische Handarbeit verlassen, wie es zum letzten Mal bei Godzilla: Final Wars der Fall gewesen ist.
Und man darf durchaus gespannt sein, denn mit Hideaki Anno ist jemand mit von der Partie, der bereits Neon Genesis Evangelion auf der Liste seiner Erfolge stehen hat.

The Purge: Election Year
Was mit Saw einst klappte, klappt wohl immer, denkt man sich und produziert The Purge-Sequels am Fließband, bis die geringen Kosten irgendwann nicht mehr gedeckt werden. Nach The Purge und The Purge: Anarchy geht’s in The Purge: Election Year nun also um die Präsidentschaftswahlen und das gleiche wie immer.


 

August

The Space Between Us
Nach Der Marsianer geht es noch einmal auf den Roten Planeten. Asa Butterfield spielt den ersten Marsgeborenen, der sehr darunter leidet, sich via Fernkommunikation in einen Erdenmenschen verliebt zu haben. Neben der Entfernung und logistischen Unmöglichkeiten ist außerdem ein Problem, dass er aufgrund seiner außergewöhnlichen Lebensumgebung nicht in der Erdatmosphäre überleben könnte.

Spectral
Emily Mortimer, Max Martini, James Badge Dale spielen in Spectral den Teil eines Special-Ops-Teams, das sich gegen übernatürliche Wesen zu Wehr setzt, die New York überrant haben. Der Regisseur Nic Mathieu ist noch ein recht leeres Blatt, aber wer weiß, vielleicht steht uns hier ein Geheimtipp ins Haus.

Three Body Problem
Ob wirklich August ist Spekulation, im Juli jedenfalls erscheint dieser Science-Fiction-Film in China und ist völlig zu Unrecht hier im Westen unter dem Radar. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Liu Cixin, das als erstes Genrebuch Chinas überhaupt den Hugo-Award gewinnen konnte. Die Filmadaption hat ein ziemlich hohes Budget vorzuweisen und behandelt das Leben des Jungen Physikers Ye Wenjie, der überraschend Kontakt zu einer Alien-Zivilisation aufnimmt.
Dass es biseher noch überhaupt kein bewegtes Material zu sehen gibt, ist schade, muss aber kein schlechtes Zeichen sein.

Suicide Squad
Die Bösen des DC-Universums werden zusammengeschnürt, um ein noch größeres Übel zu bekämpfen – auf ihre Art. Vor allem nach Batman vs Superman ruht nun nicht nur auf Wonder Womans schmalen Schultern, sondern auch auf diesem Film die Hoffnung, dem DC-Universum eine cineastische Frischzellenkurz zu verpassen.


September

Replicas
Keanu Reeves scheint in seiner Phase der Midlife-Crisis-Genreproduktionen nun endlich auch mal wieder in die Science-Fiction einzuscheren. Er mimt einen Wissenschaftler, der davon besessen ist, seine bei einem Unfall verstorbene Familie ins Leben zurückzuholen. Was genau bei dieser Frankenstein-Version herumkommen wird, ist unklar. Der Name des Filmes deutet da sowieso eher auf ein Androiden- oder Klon-Drama hin.


Oktober

Gambit
Man darf sich zurecht fragen, ob es wirklich noch Oktober wird. Aber eigentlich war das Soloabenteuer des populären X-Men-Mitglieds Gambit für diesen Monat angesetzt. Niemand Geringeres als Doug Liman führt Regie und konnte mit Edge of Tomorrow ja schon eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass er kluge und knallige Sci-Fi bestens beherrscht.


November

Doctor Strange
Und hier schlüpft Benedict Cumberbatch schließlich in die Rolle einer weiteren ikonischen Marvel-Figur – und knüpft damit auf die ein oder andere Weise gewiss an die schrägen Ausflüge von Deadpool, Ant-Man oder den Guardians of the Galaxy an. Nach dem massiven Clash, den Captain America: Civil War bedeutet, wird hier noch mal das ganze Marveluniversum durchgeschüttelt. Und Tilda Swinton, Chiwetel Ejiofor und Rachel McAdams schütteln mit.


Dezember

Star Wars: Rogue One
Genaugenommen liegt Star Wars natürlich nicht hinter, sondern vor uns. Star Wars: Rogue One ist zwischen Episode III und IV anzusiedeln, der erste Anthology-Film aus dem Star Wars-Universum  und hat mit Gareth Edwards einen Regisseur an Bord, der bis dato noch nie enttäuscht hat (mit Monsters und Godzilla allerdings auch noch nicht wahnsinnig viele gedreht hat). Dass es um eine Gruppe von Söldnern geht, die dem Auftrag nachgehen, die Pläne des Todessterns zu mopsen, klingt ebenfalls spannend – gerade weil es eine für Star Wars-Verhältnisse eine Geschichte zu sein scheint, die sich in ungewöhnlich kleinem Rahmen abspielt.
Neben Felicity Jones sind Diego Luna, Ben Mendelsohn, Riz Ahmed, Donnie Yen, Forest Whitaker, Mads Mikkelsen und Alan Tudyk dem Film verpflichtet.

Passengers
Chris Pratt und Jennifer Lawrence spielen in Passengers Jim Preston und Aurora, die mit vielen anderen zusammen auf einer Reise zwischen den Sternen im Kälteschlaf liegen. Doch bei Jim wird der Schlummer durch einen Fehler zu früh beendet – und ihm steht nun bevor 90 Jahre alleine auf dem durch die Schwärze reisenden Transporter zu warten. Also weckt er Aurora und zwingt sie damit, sein Schicksal zu teilen. Ein Sci-Fi-Kammerspiel an Bord eines Raumschiffes, auf dem sonst alle im Dornröschenschlaf liegen. Man darf gespannt sein.

Assassin’s Creed
Bereits bei den Spielen gerät es schnell in Vergessenheit: Im Kern ist Assassin’s Creed Science-Fiction. Immerhin kann die Turnerei vor Präteritum-Kulisse nur stattfinden, weil Callum Lynch (Michael Fassbender) sich mittels Futur-Technologie die Erlebnisse seiner Vorfahren einklinken kann, um sich so einer Verschwörung auf allen Zeitebenen zu stellen.

4 Replies to “Science-Fiction-Filme 2016 – Der Rest des Jahres”

    1. Stimmt, da hatte ich wohl einen alten Termim vor Augen. Und dachte, weil er auf der Berlinale (an mir vorbei-)lief, der Kinostart stünde noch bevor.
      Danke für die Korrektur.

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