Star Crash – Sterne im Duell

Nicht erst seit der Gründung des Rip-Off-Labels The Asylum ist Plagiarismus im Science-Fiction-Film gang und gäbe. Immer schon ruderten kleine Produktionsfirmen ins Fahrwasser erfolgreicher Genre-Vetter, um dem Zeitgeist ein wenig Begeisterung fürs entsprechende Thema abzuknöpfen.
Einer der wohl buntesten Mockbuster ist der italienische Trashklumpen Star Crash, der gerne ein sahniges Stück vom Star Wars-Kuchen abhaben wollte und von Dario Argento-Kumpel Luigi Cozzi  nur ein paar Monate nach dem Start von George Lucas‘ Sci-Fi-Revolution in die Kinos geschleudert wurde.

Aber sein Gehirn dürfte völlig zerstört sein, My Lord.
Story

Das Schmugglerpärchen Stella Star und Akton wird erst zu Zwangsarbeit verurteilt und nach gelungener Flucht mit einem Geheimauftrag betraut.
Der Grund: Es handelt bei den beiden um die beste Pilotin und den besten Navigator überhaupt.
Das Ziel: Ein verschollenes Raumschiff suchen, das seinerseits auf der Suche nach dem tyrannischen Regenten Graf Zarth Arn (ein Name, für den man sich die Zeit nehmen sollte, ihn ein paar Mal aufzusagen – es lohnt sich) ist. Dieser finstere Herr wiederum soll eine fürchterliche Waffe von unvorstellbarer Zerstörungskraft geschaffen haben – groß wie ein Planet! (Ein Schelm, wer hier an Todessterne denkt)
Auf ihrer Heldenreise besuchen sie die unterschiedlichsten Orte, stoßen auf Freunde, Feinde und David Hasselhoff.

Kritik

Um die Narration sollte man sich bestenfalls gar keine so großen Gedanken machen. Nachdem man unverhofft in die mehr oder weniger turbulenten Abenteuer der beiden gutmütigen Schlitzohren geworfen wurde, beginnt Star Crash seine Geschichte total überstürzt und wirr erzählt. Die galaktische Polizei schnappt sich das Dou und die beiden werden von einem riesigen Hirnkopf mit Wurzeltentakeln einmal zu 220 Jahren und einmal zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. Jene besteht daraus, Radiumklumpen mit einer Bahre in Löcher werfen. Während alle in Lumpen gewickelt sind, trägt die wohlgeformte Stella Star natürlich nur einen Hauch Leder, modisch perfekt geschnitten, sodass nur das Nötigste verdeckt wird. Als ihr dank eines unfassbar einfallsreichen Manövers die Flucht glückt und sie sich nach einem halben Schritt mir nichts, dir nichts dank der schlechtesten Ellipse der Filmgeschichte in einem Maisfeld wiederfindet, gabelt sie auch schon wieder die galaktische Polizei auf. Es ist schon tragisch-komisch, wenn man die größten Risiken eingeht, um dem Joch der 220 Jahre andauernden Strafarbeit zu entfliehen, ein ganzes Arbeitslager samt Inhaftierter und Wächter sprengt und dann direkt zurück in die Arme der Executive strauchelt. Doch Glück gehabt! Plötzlich will man den beiden gar nicht mehr ans Leder, sondern fragt sie stattdessen, ob sie nicht das Universum retten könnten.
Selbstverständlich willigt man ein und selbstverständlich lässt es sich Stella Star nicht nehmen, den aufreizenden Fummel, den sie anstatt wirklicher Sträflingskleidung bekommen hat, auch bei ihren weiteren Abenteuern zu tragen. Erst wenn sie viel später einen Eisplaneten beehren, darf sie einen durchsichtigen Raumanzug tragen. Luigi Cozzi, du genialer Schlingel.
Dass sie ihre Abenteuer überhaupt bestreiten können und nicht für den Rest ihres (offenbar länger als 220 Jahre andauernden) Lebens umherirren, ist ein kleines Wunder. Denn mit „Findet diesen unbekannten Planeten, der trotz Unbekanntheit einen Namen trägt“ gestaltet sich der Auftrag ein wenig sehr vage.
Doch ein echtes Star Wars-Rip-Off lässt sich natürlich nicht hinhalten und kommt trotzdem zu einem guten Ende.
Nebenbei bemerkt ist der sexistische Umgang mit der Hauptdarstellerin nicht annähernd so schwer zu ertragen wie das Gebaren ihres Kompagnons Akton, dessen goldhaariger Lockenkopf die aggressivitätsfördernde Angewohnheit hat, mit gestellter Fröhlichkeit ununterbrochen altkluge Sprüche zu produzieren, sodass man als mündiger Zuschauer schon nach einigen Sekunden keine andere Wahl hat, als ihm einen frühen und lautlosen Tod zu wünschen. Das geht so weit, dass man ausgerechnet dann endlose Erleichterung empfindet, wenn ein blutjunger David Hasselhoff die Bildfläche betritt, einfach nur deshalb, weil Akton dadurch vielleicht seltener zu sehen sein könnte. Obwohl die faszinierende Abscheu, die man vor diesem Wesen empfindet, wirklich eine Erfahrung für sich ist.
Vorzeigeattribut ist in jedem Fall ein beispiellos schlechtes Timing. Übergänge zwischen Szenen gibt es kaum, die Handlung ruckt beizeiten unerwartet nach vorne und der Zuschauer ist gezwungen, sich vieles selbst zusammenzureimen. Anderswo sieht man gefühlte 15 Minuten nur, wie diverse Schiffe mit einem Zischen starten. Und noch mehr Schiffe starten. Und noch mehr. Und dasselbe Schiff noch mal von der anderen Seite. Aus diesem Grund ist vor allem die finale Schlacht im Weltraum ein einziges trantütiges Ärgernis, das einfach nicht enden will.
Dramatik sucht man die meiste Zeit vergebens. Richtige Freude bereitet er Film nur, weil man immer wieder von seinen Dummheiten überrascht wird. Ein Spannungsbogen ist allein deshalb unmöglich, weil die Charaktere vollkommener Murks sind. Keine nachvollziehbaren Aktionen, sehr, sehr schräge Gespräche und total beknackte Handlungen.
Zu allem Überfluss lügen die armseligen Kreaturen, die Star Crash als Figuren auftischt, an einigen Stellen wie gedruckt. Nicht etwa, weil es ein wesentliches Charaktermerkmal von ihnen wäre, sondern weil das Drehbuch ihnen einfach grundlos falsche Sätze in den Mund legt und von der deutschen Übersetzung auch noch tatkräftig dabei unterstützt wird.

Trotzdem kann man Star Crash seinen semi-kultigen Trash-Charme nicht absprechen. Auch wenn der gut gelaunte Unsinn mit großen Koordinationsproblemen und ein paar recht langatmigen Passagen zu kämpfen hat, macht er doch auf seine eigene Weise Spaß.
Aus Star Wars borgte man sich nicht nur unverfroren das ganze Konzept, sondern auch etliche Kleinigkeiten. Nicht fehlen darf daher ein flapsiger Androide, der zudem wie Boba Fett aussieht, die Musik wirkt wie ein im heimischen Keller improvisiertes Cover des originalen Star Wars-Scores, den man mit ein paar schrägen Heimatfilmanleihen verfremdet hat und sogar ein Laserschwert gibt es. Tote, die unabhängig von ihrem Ableben noch in der Geschichte umherlaufen, die gibt es in Star Wars auch. Nur dass es da nicht am furchtbar schlechten Drehbuch liegt. Nicht zu vergessen David Hasselhoff in einer „Energieschutzmaske“. Ferner bekommt man ebenfalls den obligatorischen „Das ist der Stand der Dinge“-Prolog geboten, der sich selbst überlappend zu Agentengedudel in bester Krieg der Sterne-Tradition über den Bildschirm braust. Und das in einem solchen Affenzahn, dass kein Mensch ohne Pausetaste lesen könnte, was da eigentlich geschrieben steht. Ein kluger Schachzug, denn all das, was nicht von Star Wars entliehen wurde, ist enormer Unsinn. „A time before time“ lehnten sich gegen den finsteren Count Zarth Arn nicht etwa eine Handvoll Rebellen auf, sondern kaisertreue Soldaten. Hier kämpft nicht Klein gegen Groß, sondern es wirft sich einfach nur eine Großmacht gegen die nächstgrößere.
Immerhin war man aber so frei, nicht ausschließlich von Georgie zu mopsen, sondern auch ein paar andere Filme um ihre Ideen zu erleichtern. Selbst Alarm im Weltall wird in einer Szene offensichtlich kopie…zitiert.

Eigentlich gäbe es noch jede Menge zu erzählen über Star Crash. Zum Beispiel über einen Bösewicht, der auf seinem Raumschiff im Weltraum ein Ultimatum setzt, das bis Sonnenuntergang läuft. Der wird sich wundern, wenn ihm nach 24 Stunden sein Denkfehler klar wird.
Über Amazonen auf roten Rössern und riesige Wächterstatuen aus Zinn, zum Leben erweckt mit selbst für die 70er unzeitgemäßer Stop-Motion-Technik. Oder über Aktons Frisur. Oder über Aktons Lachen. Oder über Aktons Stimme. Oder über jede einzelne Locke von Akton. Oder über Aktons höchst beunruhigenden Kleidungsstil (okay, mit letzterem sind alle geschlagen – die 70er machten eben auch vor dem Weltall keinen Halt). Über Wachroboter, die nicht mit Schusswaffen, sondern mit schartigen Eisensäbeln ausgestattet sind. Über Christopher Plummer, der den Kaiser spielt, aber eigentlich gar nichts zu tun hat. Und, und, und…
Oh, und das Weltall! Das ist eigentlich das Schönste von Star Crash, denn  nichts in irgendeinem anderen Sci-Fi-Film – ach, In der ganzen weiten Welt! – ist so kunterbunt wie das Weltall in Italiens Star Wars-Kopie.
Die detailarmen Plastikraumschiffe, die in heutiger wie damaliger Zeit bei jedem zweitklassigen Tabletopspiel besser aussehen, werden an hübsch besprenkelten Teppichen aus schwarzem Fleece vorbeigeschoben, auf denen nicht nur viele Punkte schimmern, sondern in marginalen Abständen große Lampen in allen Spektralfarben leuchten und sicher so etwas wie, nun ja, Weltraumatmosphäre aufbauen sollen. Blaue Monde, greller Hyperspace, todbringende Kraftfelder aus vielen roten Lichtkegeln – die Vielfalt, die Schwärze des Alls mit Farben auszulöschen, ist berauschend.
Hinzu kommen so viele Zisch- und Dröhngeräusche wie garantiert nirgendwo sonst.
Sobald Dinge im All passieren, rastet Star Crash total aus und legt verschiedene Bilder aufeinander, um einen möglichst flippigen Effekt zu simulieren, und wenn ein Planet ‚explodiert‘, dann fliegen sprichwörtlich die (Papp)fetzen.
Eigentlich lohnt sich die Anschaffung bereits für diesen wundervollen Anblick

Fazit

Italienischer Trash at it’s best. Da man keine Zeit verlieren und die Nachahmung dem Original direkt auf dem Fuße folgen lassen wollte, schenkte man sich Tand wie Drehbuch und Plot. Stattdessen wurden ein hübscher schwarzer Lappen für den Weltraum, ein Klumpen Plastik für die Schiffe und ein paar Kostüme zum Zerschneiden gekauft.
Das Ganze ist dankenswerter Weise schlecht genug, um ausreichend zu amüsieren – wären da nicht die Längen.
Wie schon bei Shadow Creature wird hier eine Art der Unterhaltung geliefert, die in Bewertungspunkten unmöglich auszudrücken ist.
Unnützes Wissen am Rande: Star Crash wurde selbst Opfer von Kunstklau: Star Crash 2 aus dem Jahre 1981 hat nichts mit dem Film gemein, sich aber viele Effekte aus Star Crash unter den Nagel gerissen. Und dass von allem ausgerechnet das entwendet wurde, spricht Bände.

Alarm im Weltall

Shakespeares Der Sturm im 23. Jahrhundert. Die Insel wird ein Planet, Ariel wird zum Roboter, Prospero zum größenwahnsinnigen Wissenschaftler und der Protagonist wird von niemand geringerem als Leslie Nielsen in seiner ersten großen Rolle gespielt. Warum die gewagte Adaption eines der wichtigsten Sci-Fi-Werke überhaupt ist, dazu mehr im ausgelagerten Blogeintrag zur historischen Bedeutung von Forbidden Planet.


Quiet please. I am analyzing.

Story

Vor 20 Jahren landete das Raumschiff Bellerophon mit Kolonisten auf der Planetenoberfläche von Altair 4. Der Kontakt brach ab und irgendwann verfestigten sich die Befürchtungen, dass der Besatzung etwas zugestoßen sein muss.
Kapitän Adams hat den Auftrag, mit seinem Raumkreuzer auf Altair 4 zu landen und herauszufinden, wieso es nie wieder ein Lebenszeichen gab.
Als sie in den Orbit des Planeten kommen, können sie über Funk einen der Kolonisten erreichen. Er heißt Dr. Edward Morbius und rät dem Suchtrupp nachdrücklich davon ab, zur Landung anzusetzen. Doch da man die lange Reise nicht umsonst gemacht haben will, schlägt man die Warnung in den Wind.
Sie staunen nicht schlecht, als nach der reibungslosen Landung ein Roboter mitsamt Roboterauto angeflitzt kommt und den Kapitän und zwei seiner Besatzungsmitglieder zur Residenz von Dr. Morbius transportiert.
Dieser überrascht nicht nur mit seiner reizenden Tochter Altaira, sondern auch mit der Auskunft, dass die gesamte Besatzung der Bellerophon kurz nach der Landung von einer unbekannten Macht auf brutalste Weise getötet wurde. Nur er und seine mit Altaira schwangere Gattin, die jedoch weniger später eines natürlichen Todes starb, blieben verschont. Seither lebt er alleine auf dem Planeten und erforscht die technischen Relikte der ehemaligen Planetenbewohner: Die vor Jahrtausenden ausgestorbene hochentwickelte Alienrasse der Krell.
Da Morbius fürchtet, den Neuankömmlingen werde ein ähnlich grausames Ableben bevorstehen, wenn sie zu lange auf dem Planeten verweilen, drängt er sie, schnellstmöglich wieder abzuziehen.

Kritik

Eigentlich würde es genügen, den überwältigenden Vorspann zu zeigen, der viel besser wiedergeben kann, was dieser Film ist, als jede Rezension es vermag. Wabernde, bedrohliche und zugleich lockende elektronische Geräusche, die sich wie von alleine zum eigentümlichen Score des Filmes zusammenfügen. Währenddessen läuft der Vorspann in Star Wars-Gelb.
Nicht nur das Sounddesign, auch die Ausstattung und die fabelhaften Sets sorgen dafür, dass die Diegese perfekt sitzt. Altair 4 ist ohne Frage ein ziemlich wundersamer Planet. Er wirkt fremdartig, aber nicht bedrohlich, obwohl stets eine animalische Gefahr im Hintergrund zu spüren ist. Dafür sorgen auch die kontrastreich dargestellten semantischen Räume. Das Anwesen von Morbius und Tochter ist edel und prunkvoll und von einem beinahe paradiesisch anmutenden Garten umgeben. Der robotische Hausdiener Robby ist zugleich Butler und Freund. Der Rest des Planeten scheint dagegen aus einer gigantischen Wüste aus Sand und Fels zu bestehen. Die unbekannte Weite, in der Raumkreuzer C57D landete, bietet den Besuchern keinerlei Schutz vor den verborgenen Gefahren des Planeten.
Das Raumschiff selbst hat die Form eines klassischen UFOs und lässt keinen Zweifel daran, dass die Protagonisten in diesem Film die eigentlichen Invasoren sind und einen Einsiedler behelligen, der eigentlich nur in Frieden seinen Forschungen nachgehen möchte. Auch wenn am letztlich natürlich alles anders kommt und der geniale Dr. Morbius etwas Entscheidendes übersehen hat, was nur unsere Helden aufdecken können, bleibt am Ende die Frage offen, ob nicht alles deutlich besser verlaufen wäre, wenn das Raumschiff unter dem Kommando von Kapitän Adams nach den anfänglichen Warnungen einfach kehrtgemacht hätte.

Etwas absonderlich und trotzdem in gewisser Weise passend ist das obskure Verhalten der Figuren, wenn es um die Annährung von Mann und Frau geht. Als die drei Gesandten der Erde unerwartet auf die wimpernklimpernde Tochter des Doktors treffen, verfallen sie allesamt ohne Umschweife in den Balzmodus und übertreffen sich ständig gegenseitig in Sachen unverfrorene Anmache.
Überhaupt ist das Frauenbild in Alarm im Weltall ein eigenartiges. Altaira ist das unbekümmerte Naivchen ohne Scham und Ahnung, das ganz aus Versehen verführt wird. Ihr weltfremdes Verhalten – und somit ihre Figur –  wird aber dadurch gerechtfertigt, dass sie die Welt und die dortigen Gebräuche überhaupt nicht kennt und ihr Vater der einzige Mensch ist, den sie in ihrem Leben gesehen hat. In ihrer Unschuld erinnert sie etwas an die von Zivilisation abgeschotteten Naturvölker, auf die die Expeditionsteams in unzähligen Abenteuerfilmen vergangener Tage stoßen.
Abgesehen davon geben sowohl die Figuren als auch ihre Darsteller keinen Grund zur Klage.
Besonders sorgfältig ausgebaut ist der Doktor, der einerseits ungesund intensiv an seine neue Heimat gebunden ist, trotzdem aber schmerzhaft die Konversationen mit anderen Menschen vermisst.
Die Crew besteht nicht nur aus einem Haufen Raumfahrer, die ihr Leben der Wissenschaft verschrieben haben, sondern ist in erster Linie eine Meute von Männern, denen die Einsamkeit des Alls schwer zu schaffen macht.

Lange Zeit war es Gang und Gäbe, wirkliche Monster zwar zu erwähnen, sie aber nicht zu zeigen, sondern es der Fantasie des Publikums zu überlassen, sich die bestialischen Einzelheiten auszumalen. Zu groß war die Gefahr, dass das präsentierte Ungeheuer lächerlich wirkt und dieser Effekt ganze angezielte Stimmung des Filmes unter sich begräbt. Alarm im Weltall folgt dieser Devise und weicht trotzdem von ihr ab. Die außerirdischen Krell bekommt man kein einziges Mal zu Gesicht – nur die dreieckigen Türrahmen lassen vage Schlüsse auf ihre Anatomie zu und verführen den Zuschauer dadurch zu den waghalsigsten Spekulationen über das Erscheinungsbild der ausgelöschten Rasse. Die gegenwärtige Gefahr, nämlich das mysteriöse Monster, das die Crew später heimsucht, ist unsichtbar und anfangs geben nur die tiefen Fußabdrücke im Sand und das sich unter seinem Gewicht biegende Metall Aufschluss über die Beschaffenheit des Dings. Völlig überraschend wird es später aber doch gezeigt – und wirkt dank eines gerissenen technischen Kniffs tatsächlich so schauerlich, wie man es sich ausgemalt hat.

Nicht bloß die aufwendigen handgemachten Effekte unterhalten heute noch, ohne dass sie große Verschleißspuren aufweisen, auch die eigentliche Geschichte war damals so ideenreich und modern, dass sie dem Plot neuerer Werke in nichts nachsteht.

Fazit

Alarm im Weltall überzeugt sowohl im Detail als auch im Gesamtbild. Die beeindruckende Ausstattung, das Gleichgewicht zwischen Anspannung und lustigen Sprüchen, die interessante Geschichte und die unzähligen überraschenden Details sorgen dafür, dass der Sci-Fi-Klassiker nicht nur historisch interessant ist, sondern auch aus heutiger Sicht ein außerordentliches Filmerlebnis verspricht, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Und sei es nur, um das erstaunliche Experiment zu beobachten, in dem William Shakespeare, Siegmund Freud, Leslie Nielsen und Science-Fiction miteinander gekreuzt werden.

„Alarm im Weltall“ und sein Verdienst an der Science-Fiction

Photographed in Eastman Color

Forbidden Planet, um wenigstens ein einziges Mal den Originaltitel des Filmes zu nennen, hat in einem solch enormen Maße dazu beigetragen, die Science-Fiction-Welt der letzten 60 Jahre zu konstituieren, dass ein paar diesbezügliche Randbemerkungen am Fuße der Kritik einfach nicht ausreichend wären.
Deshalb folgt der Versuch, ein paar der wichtigsten geschichtlichen Details zu komprimieren und ihre Wirkweise nachzuvollziehen, um dem Film auf diese Weise den Dank dafür auszusprechen, dem Science-Fiction-Genre so viele fantastische Neuerungen gebracht zu haben.

Bekanntlich waren die 50er die Zeit der UFO-Hysterie und bekanntlich kann es für Film nichts Schöneres geben, eine solche Hysterie möglichst intensiv zu bedienen. Jahre vor der bemannten Raumfahrt galt die allgemeine Annahme, dass interstellares Reisen in einer geräumigen Kapsel mit erdähnlichen Zuständen an Bord vonstattengehen würde. So auch hier. Neu war hingegen, dass nicht die grünen Männchen in ihren Fliegenden Untertassen invadieren, sondern dass die Menschen selbst in einer solchen Untertasse durchs All schwirren und fremde Planeten besiedeln. Auch, wenn das, was damals unter zum Staunen einladenden Ausstattung eines Raumschiffes verstanden wurde, für heutige Augen aussieht, wie die Innereien eines ausrangierten U-Boots.
Maßgeblich waren vor allem die erzählerischen Details (zum Beispiel gibt es genau genommen keinen wirklichen Antagonisten), die Innovation in die Vorstellung von der Zukunft brachten und die futuristische Vision von Alarm im Weltall gleichermaßen fantastisch und glaubwürdig gestalteten.

Robby der Roboter

Allem voran natürlich Robby der Roboter. Obwohl der Blechkamerad auf dem offiziellen Filmposter wie ein bösartiger, Jungfrauen entführender Unhold aussieht, handelt es sich eigentlich um einen servilen und treuen Kumpanen mit Gentlemen-Attitüde. Aus hunderten von Entwürfen wurde schließlich dieser eine gewählt. Für seine Herstellung wurde extra eine neue Art von Plastik entwickelt und Material, Technik und sogar Erbauer wurden modernster Luftfahrttechnik entliehen. Das Ergebnis war die perfekte Illusion eines Roboters, die auch heute noch funktioniert. Dass eigentlich ein Mensch in seinem Inneren sitzt und sich abmüht, das Konstrukt nicht zu Fall zu bringen, kommt einem auch über ein halbes Jahrhundert später nicht in den Sinn. Wenn seine mechanischen Funktionen am Rattern waren, verursachte er durch die unzähligen sich bewegenden Teile ein solches Getöse, dass die Filmcrew sich nur durch Brüllen und Gestikulieren verständigen konnte und sämtliche Szenen, in denen er auftauchte, anschließend nachsynchronisiert werden mussten. Seine Fähigkeit, Dinge in seiner Analyseschublade zu untersuchen und daraufhin zu reproduzieren (in Alarm im Weltall in erster Linie Schnaps), war eine gänzlich neuartige Idee und wurde danach unzählige Male aufgegriffen. Die bekanntesten Nachfahren dieser Technik dürften sicherlich die Replikatoren aus Star Trek sein.

Sogar Isaac Asimovs Robotergesetze, die 14 Jahre vor Filmentstehen niedergeschireben wurden und seitdem die Etikette eines jeden braven Roboters definieren, fanden ganz offensichtlich Beachtung, denn Robby ist es nicht erlaubt, menschlichen Wesen zu schaden und hat ein ernstliches Problem, wenn ein Befehl seines Meisters und Gesetz Nummer 1 nicht miteinander in Einklang zu bringen sind.

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, so lange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

Mit seinen Produktionskosten von 125.000 Dollar handelte es sich bei Robby um den kostspieligsten Spezialeffekt seiner Zeit. In der Zeit nach dem Kinostart wuchs der freundliche Roboter zum Kultstar heran und erhielt bereits ein Jahr nach Alarm im Weltall seinen eigenen Film namens The Invisible Boy (Kritik folgt). Auch wenn es sich hier vermutlich nicht im erster Linie um Fanservice handelte, sondern um den Versuch von Metro-Goldwyn-Mayer Pictures, mit dem Dollar verschlingenden Blechungeheuer wieder möglichst viel Geld reinzubekommen. In den darauffolgenden Jahrzehnten hatte er unzählige Gastauftritte in Shows, Filmen und Episoden namenhafter Serien. Heute kann man ihn nicht nur in einem Atemzug mit R2D2 und C3PO nennen, sondern muss im Bezug auf die beiden auch seine Vaterrolle anerkennen. Auch gewisse Ähnlichkeiten zu den Dalek aus Dr. Who sind nicht von der Hand zu weisen. Übrigens ist Alarm im Weltall außerdem der allererste Film, in dem ein Computer namentlich Erwähnung findet – es ist der geheimnisvolle Rechner der Krell.
Heute genießt Robby seinen Ruhestand in der Robot Hall of Fame an der Seite von weiteren Sci-Fi-Ikonen wie HAL 9000, Maria und dem T-800.

Direkter Einfluss auf die Großen: Star Trek und Star Wars

Und wenn schon von Vaterschaft, Star Trek und Star Wars die Rede ist. In Star Wars finden sich neben dem Androiden-Duo einige weitere Referenzen auf den Sci-Fi-Klassiker. Insbesondere das Innere Todessterns gleicht der atemberaubenden Maschinenhalle im Bauche des Planeten Altair 4 in bestimmten Details bis aufs Haar. Auch diese Dimensionen waren es, die damals für offene Münder sorgten. Die kilometertiefen Schächte in den Eingeweiden des Planeten, in denen sich Maschinen seit Jahrtausenden selbst warten und ununterbrochen am Laufen waren, während Generationen und Zivilisationen aus dem Staub erwuchsen und wieder zu Staub zerfielen, wurden dank gewiefter Tricktechnik simuliert, sodass die Illusion auch heute noch makellos funktioniert. Die Staubwolke am Horizont, die den ersten Auftritt von Robby ankündigt, gibt Aufschluss darüber, wie unfassbar groß das Set damals gewesen ist.
Außerdem nahm Alarm im Weltall bereits einen ganzen Kübel klassischer Star Trek-Elemente vorweg. Nicht nur die Analyse- und Reproduktionsfähigkeit Robbys, auch die Struktur der klassischen Enterprise-Außenbordmission, die Konstellation des Erkundungstrupps, die überlegene, aber verblichene außerirdische Zivilisation, die internationale Zusammenstellung der Crew (ein russischer Arzt!), die kurze Erwähnung der „vereinten Planeten“, welcher die Erde angehört, die unverwechselbaren Phaserwaffen und so weiter. Gerüchten zu Folge soll Gene Roddenberry anfangs sogar Pläne gehabt haben, eine Serie zu Alarm im Weltall zu entwerfen, als deren Pilot eben dieser Film fungieren sollte. Und genaugenommen hat er dies getan. Nur dass die Serie Star Trek/Raumschiff Enterprise genannt wurde.

Die Filmmusik

Schaut man heute Alarm im Weltall sorgen all die aufgezählten Elemente natürlich kaum für Erstaunen, weil das ehemals Neue nach und nach zu dem Standard wurde, der als Fundament für einige der bekanntesten Geschichten des vergangenen Jahrhunderts diente. Was nach wie vor auch ganz ohne diachronisch geschärften Blick beeindruckt, ist die phänomenale Musik.
Louis und Bebe Barron wurden eigentlich lediglich engagiert, um als Tontechniker ein paar ausgefallenen Soundeffekte beizusteuern. Nach den ersten Ergebnissen war man aber so begeistert, dass das Ehepaar prompt für die gesamte Musik des Filmes angeheuert wurde. Das Ergebnis ist eine der schrägsten und mitreißendsten Untermalungen, die einem Film – egal welchen Genres – je beschert wurden. Schon der Vorspann weiß dank der speziellen Musik sofort zu fesseln.
Es handelte sich um den ersten elektronischen Score in der Geschichte des Films. Und das in einer Zeit, in der Synthesizer in ihrer bekannten Form noch nicht existierten. Daher mussten alle Instrumente, um die einmaligen Soundlandschaften des Filmes zu kreieren, eigens entworfen und gebaut werden. In durchwachten Nächten wurde getüftelt und improvisiert, bis das Ergebnis stand, was gewissermaßen die Geburtsstunde elektronischer Musik darstellte.
Die Gewerkschaft der amerikanischen Filmmusiker sah das jedoch etwas anders. Da keine konventionellen Instrumente Verwendung fanden, wurde es dem Ehepaar gerichtlich verboten, ihr Werk mit „Filmmusik“ zu betiteln. Nicht Musik hätten die beiden geschaffen, sondern lediglich „elektronische Töne“.
In Folge wirkten die Künstler im Abspann des Filmes wie eine Randbemerkung und zu allem Übel blieb ihnen auch die wohlverdiente Oscar Nominierung verwehrt, weil sie sich nicht Komponisten nennen durften. Das Publik honorierte die Pionierarbeit von Louis und Bebe Barron dennoch mit einer Woge der Begeisterung.

Kosten und Erfolg

Ironischerweise sollte der Film trotz seines enormen Einflusses lange Zeit als Sargnagel für das Genre fungieren.
Das Studio wurde von der Preiswertigkeit des Filmes überzeugt, weil das außerirdische Ungetüm unsichtbar sein sollte. Als man sich dann dazu entschloss, es zumindest kurzzeitig doch zusätzlich zu animieren, wurde das Animationsstudio der Walt Disney Company konsultiert, woraufhin die Produktionskosten des Filmes in die Höhe schossen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vielleicht zum ersten Mal überhaupt war ein Monster in der Fantasie nicht beeindruckender und furchteinflößender als das Gezeigte. Obwohl die Konturen des Biests nur für einige Sekunden vage zu erkennen sind, bleibt der schauderhafte Eindruck, den die unförmige Masse hinterlässt, für den Rest des Filmes bestehen.
Die aufwändigen Sets wurden nicht nacheinander, sondern simultan aufgebaut. Dabei nahmen die begeisterten Filmemacher absichtlich keine Rücksicht auf das zur Verfügung gestellte Budget. Der finanzielle Rahmen war schon lange gesprengt und die Vorbereitungen waren noch lange nicht abgeschlossen. Angesichts der vielen halbfertigen Kulissen blieb dem Studio jedoch keine andere Wahl, als die Finanzen aufzustocken, weil die Arbeiten bis zu diesem Zeitpunkt schlicht zu viele Geldbündel verschlungen hatten, um dem Projekt nun einfach so einen Riegel vorzuschieben zu können.
Alarm im Weltall kam bei seinem Kinopublikum nicht schlecht an, war aber weit entfernt von dem Kassenschlager, der nicht nur erhofft, sondern auch gebraucht wurde, um die Kosten über 4.900.000 US-Dollar wieder einzuspielen. Erst über die Jahre sollte der Film die Achtung erfahren, die ihm gebührt, und nicht nur eine ganze Generation begeistern, sondern auch deren Ideen und Vorstellungen maßgeblich prägen.
Trotzdem sollte viel Zeit verstreichen, ehe man es erneut wagte, einen A-Science-Fiction-Film zu drehen.

Der Omega-Mann

Richard Mathersons Roman I Am Legend (im Deutschen: Ich bin Legende) kappte erstmals die okkult-mystischen Wurzeln des Vampirismus und stellte ihn als gewöhnliche Krankheit mit außergewöhnlichen Folgen dar. Ganze viermal wurde das Buch bis heute verfilmt. Zuerst 1964 unter dem Namen The Last Man on Earth mit Vincent Price in der Hauptrolle, das letzte (erwähnenswerte) Mal 2007 mit Will Smith als getriebener Wissenschaftler. Die wohl populärste Umsetzung des Stoffes aber dürfte Der Omega-Mann von Boris Sagal sein.

Story

Ein verheerender Krieg zwischen China und der UDSSR macht der Menschheit quasi ein Ende. Biologische Kampfstoffe haben die Mutation eines Bakterienstammes bewirkt, der beinahe alle hingerafft hat. Nur Robert Neville, ein ehemaliger Wissenschaftler im Militärdienst, überstand den großen Reset unbeschadet, da er sich rechtzeitig ein Antiserum injizierten konnte.
Alle weiteren Menschen, die nicht ihren Tod durch die Epidemie fanden, mutierten langsam zu lichtscheuen Wahnsinnigen, deren postzivilisatorische Gesellschaft nachts marodierend durch die Stadt zieht und die neue Weltordnung preist, während gebrandschatzt wird, was das Zeug hält. Die sektenartige Gruppierung, die sich selbst „Die Familie“ nennt, hegt tiefen Groll gegen sämtliche moderne Technik als Auslöser der Zeitenwende und hat den letzten Überlebenden als ihre Nemesis auserkiesen.
In den dunklen Stunden verschanzt sich Neville daher in seinem von Licht durchfluteten Appartement und gibt sich Mühe, nicht gelyncht zu werden.
Am Tage streift er ziellos durch die Stadt. Die meiste Zeit sitzt er in einer der vielen herrenlosen Luxuskarossen und braust mit Höchstgeschwindigkeit durch verwaiste Straßenschluchten. Er plündert, trinkt, schaut in leeren Kinos Filme, die er lange schon mitsprechen kann, und debattiert mit imaginierten Mitmenschen, um so etwas wie Alltag zu erschaffen. Der Überlebenskampf ist längst schon Routine und die größte Gefahr liegt in der Einsamkeit, die ihn langsam aber unaufhaltsam um den Verstand zu bringen scheint.

Kritik

Da die jüngste Interpretation mit Will Smith den meisten vermutlich am deutlichsten im Gedächtnis ist, bietet sich ein Vergleich natürlich an. Statt Smith, der seinerzeit mit entblößter Rückansicht für Furore sorgte, ist es nun der in die Jahre gekommene Charlton Heston, der weniger durch Coolness und mehr durch seinen abgeklärten Zynismus auffällt. Hestons Spiel ist ein wenig extrovertierter, was den in ihm keimenden Wahnsinn aufgrund der Desozialisation effektiv zur Geltung bringt.
Auch sind die nächtlichen Schrecken keine auf ihre Instinkte reduzierten Zombies, sondern weiterhin Menschen mit einer stark an Albinismus erinnernden Krankheit, die in erster Linie aufgrund ihrer kollektiven Psychose als Bedrohung wahrgenommen werden. Ihre Art, sich zu bewegen, und die Kutten, in die sie sich hüllen, erinnern aber recht schnell daran, dass es sich in der Vorlage um Vampire handelt. Ebenfalls wurde dem Buch der charismatische Anführer entliehen, der die ewig kichernde Meute der Mutierten koordiniert und von Lincoln Kilpatrick mit herrlich diabolischer Attitüde verkörpert wird.
Der größte Unterschied ist aber schlicht und ergreifend die Erzählweise selbst. Ist Francis Lawrences I Am Legend mehr Stimmungsbild und Momentaufnahme, so bemüht sich Der Omega-Mann, in seinen 98 Minuten neben der Charakterstudie Nevilles möglichst viel Geschichte unterzubringen. Eingestreute Medienberichte und Rückblenden klären den Zuschauer zudem über die Hintergründe und den Verlauf der Katastrophe auf und bringen ihm zugleich die Hauptperson näher.
Die verschiedenen Charaktere wurden passend besetzt und schaffen es auch in kurzen Szenen, durch ausdrucksstarkes, aber nie übertriebenes Spiel, das Notwendige zu vermitteln. Ein gesondertes Lob haben sich die sehr pointierten Dialoge verdient. Überhaupt gibt es handwerklich genauso wenig zu bemängeln wie auf inhaltlicher Seite. Wenige Schwenks und viele Zooms, insbesondere von Großaufnahmen zu Totalen, unterstreichen gerade am Anfang des Filmes die zersetzende Einsamkeit, die den Wissenschaftler Tag für Tag umgibt.

Einer der interessantesten Aspekte ist die musikalische Untermalung.
Seien es die verfremdeten Orgelklänge, die eine angenehm schaurig-morbide Atmosphäre kreieren, oder die treibenden, jedoch keineswegs aufdringlichen Synthesizermelodien, die eine ganz eigene Beschwingtheit hervorrufen, welche aber anstandslos mit dem apokalyptischen Bild harmoniert. Irgendwie rufen der gesamte Score und die von ihm verursachte Stimmung Erinnerungen an die Arbeit von Sergio Leones Stammkomponisten Ennio Morricone wach, der zuvorderst durch seine Arbeit an der unvergesslichen Dollar-Trilogie unsterblich wurde. Ron Grainer, der Komponist von Der Omega-Mann, stellte hier unter Beweis, welch außerordentliches Geschick und hervorragendes Gespür er dafür besitzt, den richtigen Ton zur richtigen Zeit erklingen zu lassen.

Fazit:

Der Omega-Mann ist die kurzweilige und äußerst stilsichere Geschichte einer Welt, die in den 1970ern ihr Ende fand. Dabei ist der Scifi-Film trotz Aktualität nicht vollends zeitlos, aber gerade wegen der spürbaren Verhaftung in seiner Ära absolut sehenswert.
Typisch für das Datum seiner Herstellung sind die sozialkritischen Kommentare, die steife Kameraführung und natürlich die Frisuren sowie die Tatsache, dass auch die schlimmsten Dinge mit der richtigen Musik groovy sein können. Dass der Film fraglos Kind seiner Zeit ist, kann und will er nicht verbergen. Dessen ungeachtet ist das Kultwerk ausgezeichnet gealtert und auch heute noch völlig beschwerdefrei zu genießen. Einzig die actionhaltigeren Abschnitte wirken aus heutiger Sicht ein klein wenig unbeholfen.